ESG.Table #54 / 01. November 2023
- Frankreich: Kein Geld für E-Autos aus China
- USA: Milliardenwette auf Wasserstoff
- Führungskultur: Oft fehlt „Wille zur Veränderung“
- Termine
- Klima-Investitions-Prämie: Debatte um Ausweitung
- Klima: Restliches CO₂-Budget kleiner als angenommen
- Digitalisierung: KI-Förderung für Mittelständler
- Plastik: Industrie legt Transformationsplan vor
- Deutscher Nachhaltigkeitspreis: 100 Vorreiter prämiert
- Presseschau
- Standpunkt: Keine Audits ohne Gewerkschaften
- Head: Claas Oehlmann – BDI-Vertreter für Kreislaufwirtschaft
- Dessert: Bundespreis Ecodesign
Liebe Leserin, lieber Leser,
um das Pariser 1,5-Grad-Ziel einzuhalten, dürfte die Weltgemeinschaft laut einer neuen Studie nur noch 250 Gigatonnen CO₂ ausstoßen – und nicht 500 Gigatonnen, wie zuvor berechnet. Bei gleichbleibenden Emissionen wäre das Budget also schon in sechs Jahren aufgebraucht. Insbesondere die USA und Staaten der Europäischen Union versuchen auch daher, die Dekarbonisierung wichtiger Sektoren mit Staatsgeldern schneller voranzubringen.
Die französische Regierung etwa will künftig nur noch E-Autos subventionieren, die einen akzeptablen CO₂-Fußabdruck haben. Gleichzeitig schließt der für die Förderung maßgebliche Umweltscore Fahrzeuge chinesischer Hersteller aus, wie die Recherche von Carsten Hübner zeigt.
Die Biden-Regierung der USA hingegen plant eine massive Förderung, um eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Experten sind allerdings skeptisch, ob die Subventionen und Steuererleichterungen die nötigen Investitionen in klimafreundlichen Wasserstoff im erhofften Umfang ankurbeln können. Die Details hat Laurin Meyer aufgeschrieben.
In Deutschland will sich die Ampel-Koalition unterdessen noch bis zur Haushaltswoche auf die finale Ausgestaltung des Wachstumschancen-Gesetzes einigen. Welche Punkte noch strittig sind, hat Alexander Veit recherchiert. Ihn begrüßen wir ab heute herzlich als Redakteur am ESG.Table.
Analyse
Frankreich will keine Elektroautos aus China mehr fördern
Frankreich geht bei der Förderung der Elektromobilität neue Wege. Während in den meisten europäischen Ländern der Kauf von Elektroautos unabhängig von weitergehenden Umweltkriterien gefördert wird, legt die Regierung in Paris künftig strengere Maßstäbe an. Dazu wurde der „Bonus écologique“, der französische Umweltbonus, reformiert.
„Wir hören auf, Elektrofahrzeuge zu subventionieren, die einen schlechten CO₂-Fußabdruck haben“, betonte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire bei der Vorstellung der Maßnahmen im September 2023. Zudem wolle man die Förderung von Elektroautos aus chinesischer Produktion beenden. „Mit dem Geld der französischen Steuerzahler sollten keine Fahrzeuge finanziert werden, die zu 70 Prozent aus China kommen“, zeigte sich Le Maire überzeugt.
Umweltscore schließt Produktion in China aus
Um sich für den Umweltbonus zu qualifizieren, müssen Elektroautos ab 2024 eine Mindestzahl an Umweltpunkten erreichen. Diese errechnen sich aus den Treibhausgasemissionen in der Lieferkette, also dem CO₂-Fußabdruck der verwendeten Materialien, sowie den Emissionen bei der Herstellung und Überführung eines Fahrzeugs. Erst ab einem „Score environmental“ von 60 von 100 möglichen Punkten wird der Umweltbonus in Höhe von bis zu 7.000 Euro gewährt.
- China
- Elektromobilität
- Verkehrswende
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Author: Jessica Ward
Last Updated: 1700384281
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