Was Sie über den Devisenhandel wissen sollten
Aktualisiert am 01.01.2023Lesedauer: 5 Min.
Mit Aktien und Fonds können viele Sparer noch etwas anfangen, aber beim Handel mit Währungen hört es für viele auf. Dabei locken hier hohe Gewinnchancen.
Ähnlich wie mit Aktien können Sie auch mit Devisen Geld verdienen. Schon binnen weniger Stunden lassen sich beim Handel mit Währungen hohe Renditen erzielen. Allerdings braucht es dafür auch Glück.
Wir erklären, wie der mit Abstand größte Finanzmarkt der Welt funktioniert, welche Chancen und Risiken es gibt und wie Sie selber mit Devisen Geld verdienen können.
Was ist der Devisenhandel?
Beim Devisenhandel (Englisch "Foreign Exchange" oder kurz Forex, FX) setzen Anleger auf steigende oder fallende Wechselkurse. Der Wechselkurs setzt fest, welche Menge einer Währung benötigt wird, um eine andere Währung zu kaufen.
Die Preisänderungen werden im Devisenhandel in Pips angegeben und die Einheit der Handelsmenge ist das Lot.
Devisengeschäfte werden gemacht, wenn Banken, Handelsunternehmen, Zentralbanken, Fonds und private Investoren Währungen kaufen, verkaufen, umtauschen und damit spekulieren.
Bis zur Jahrtausendwende stand der weltweite Devisenhandel nur den Profis, also Banken und institutionelle Investoren wie Hedgefonds, zur Verfügung. Inzwischen aber können auch Privatanleger an dem Billionen-Geschäft teilnehmen.
Gut zu wissen: Der Devisenmarkt ist der mit Abstand größte Markt der Welt. Im Schnitt werden täglich Währungen im Wert von 6,6 Billionen US-Dollar (etwa 5,6 Billionen Euro) gehandelt. Das ist mehr als das gesamte Transaktionsvolumen der Termin- und Aktienmärkte zusammen.
Wie funktioniert der Devisenhandel?
Schon wer als Tourist den Euroraum verlässt, nimmt indirekt am Devisenmarkt teil. Denn er verkauft im Ausland Euro und kauft die Urlaubswährung. Rund um die Uhr werden so weltweit Währungen getauscht – und dabei immer als Währungspaare gehandelt. Jeder Basiswährung, die Sie kaufen, steht eine sogenannte Quotierungs-Währung gegenüber, die Sie verkaufen.
Das mit Abstand online am häufigsten gehandelte Währungspaar ist Euro/US-Dollar (abgekürzt EUR/USD). Danach folgen USD/JPY (japanischer Yen) und USD/GBP (britisches Pfund). Außerdem spielen auch der Austral-Dollar (AUD), der Kanada-Dollar (CAD) und der Schweizer Franken (CHF) eine nennenswerte Rolle im weltweiten Online-Devisenhandel.
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Die Währungskurse werden durch das jeweilige Angebots- und Nachfrageverhältnis sekündlich bestimmt. Aber auch Zinsentscheidungen, politische Prozesse, Attentate und Unglücke können die Wechselkurse beeinflussen.
Zudem kann es vorkommen, dass das Austauschverhältnis zweier Währungen über eine dritte Währung ermittelt wird (Crossrate oder Kreuzkurs). Das nimmt ebenfalls Einfluss auf den Wechselkurs.
Wie kann man im Devisenhandel Geld verdienen?
Ein Beispiel, stark vereinfacht: Sie kaufen einen EUR/USD zu einem Wechselkurs von 1,1355 Dollar und verkaufen das Paar ein paar Stunden später zu 1,1389. Dann haben Sie einen Gewinn von 0,0034 Dollar gemacht beziehungsweise 0,3 Prozent. Das ist wahrscheinlich bereits mehr, als Ihnen die Bank derzeit pro Jahr an Zinsen zahlt.
Welche Gewinnchancen und Verlustrisiken im Devisenhandel stecken, wird deutlich, wenn man weiß, dass die Geschäfte auch mit einem Hebel von bis zu 500 getätigt werden können. So können Sie Ihren Ertrag vervielfachen – aber eben auch stark nach unten hebeln (mehr dazu unten).
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Aber Achtung: Bevor Sie sich im Devisenhandel engagieren, sollten Sie über eine gewisse Erfahrung verfügen. Grundsätzlich gilt: Wechselkurse unterliegen unvorhersehbaren Schwankungen, die auch im Tagesverlauf erhebliche Ausmaße annehmen können.
Wer bietet Devisenhandel an?
Devisen werden nicht über eine zentrale Börse gehandelt, sondern ausschließlich elektronisch am sogenannten OTC-Markt ("Over the Counter", Englisch für "über den Tresen").
Während die Banken untereinander vernetzt sind, benötigen private Trader ein Forex-Konto, um mit Devisen zu handeln. Spezialisierte Forex-Broker bieten dafür in Deutschland ihre Vermittlerdienste mit Handelsplattformen an.
Tipp: Wählen Sie einen FX-Broker, der in Europa ansässig und reguliert ist. Auch unter Devisen-Brokern verbergen sich manchmal schwarze Schafe.
Jeder Broker hat ganz eigene Konditionen. Wer sicher gehen will, einen geeigneten Anbieter zu finden, kommt um einen Forex-Broker-Vergleich kaum herum. Für Anfänger gut geeignet sind laut dem Finanzportal DeutscheFXBroker.de diese Anbieter:
- Plus500,
- Forex Broker XTB,
- GKFX,
- AvaTrade,
- Admiral Markets.
Mit welchen Gebühren müssen Devisen-Trader rechnen?
Der Forex-Broker verdient an der Spanne zwischen Angebots- und Nachfragekurs (Bid/Ask) eines Devisenpaares. Im deutschen Handel spricht man von Geld- und Brief-Kurs. Aufgrund der hohen Liquidität beim Devisenhandel sind diese Spannen in der Regel recht eng, meist auf die vierte Nachkommastelle gestellt.
Die Spanne (Spread) ist abhängig vom Währungspaar, von der Liquidität und der Schwankungsintensität. Je häufiger ein Währungspaar gehandelt wird, desto geringer sind die Spreads.
Mit der Spanne sind meistens auch die Transaktionskosten abgegolten, die bei jedem Kauf und bei jedem Verkauf fällig werden. Sie sind geringer als im Börsenhandel mit Aktien oder Derivaten.
Author: Michael Ferguson
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